Seit vielen Jahren eine ökumenische Zusammenarbeit mit der katholischen Kirchengemeinde.
Im Frühjahr 1966 kam eine Anfrage vom katholischen Vikar Wolfgang Straub, ob der Posaunenchor beim Fronleichmansgottesdienst und bei der anschließenden Prozession mitzuwirken bereit wäre.
Diese Anfrage kam damals überraschend, es war unklar, ob Evangelische beim Fronleichnamsfest dabei sein sollten. Eine Entscheidung musste der Posaunenchor selbst treffen, da von der örtlichen evangelischen Kirchenleitung keine eindeutige Meinung in Erfahrung gebracht werden konnte.
Nach reichlicher Abwägung im Posaunenchorausschuss wurde für die musikalische Mitwirkung beim Gottesdienst vor dem Altersheim am Hochberg entschieden, nicht aber für eine Teilnahme bei der Prozession über den Sanatoriumsweg, am Stadtbachweg entlang zur katholischen Kirche. Zum einen ist es für Posaunenchöre ungewohnt, im Gehen zu blasen, zum anderen war eine Prozession generell für Evangelische etwas fremd.
Das Blasen beim Gottesdienst im Freien fand bei der katholischen Kirchengemeinde großen Anklang. Von nun an wurde jedes Jahr bei diesen Fronleichnamsfeiern am Hochberg bis zur Fertigstellung der St. Josefskirche im Jahr 1973 gespielt.
Seither findet dieses Fest in der Kirche statt, mit kurzer anschließender Prozession aus der Kirche zum Vorplatz. Die Teilnahme des Posaunenchores ist seither nicht weniger gefragt.
Eine Bereicherung ist inzwischen das Zusammenwirken bei doppelchöriger Musik mit dem katholischen Kirchenchor.
Inzwischen eine 35-jährige Tradition. Diese ökumenische Zusammenarbeit kann hoffentlich in Zukunft fortgesetzt werden, zumal in neuerer Zeit vereinzelt auch Mitglieder der katholischen Kirchengemeinde im Posaunenchor mitblasen.
Text: Walter Reichenecker, 2002